Ein Artikel von Anouk Joliat
Eine Frau, die in der Schwangerschaft ihr Kind verlor, bekam früher von allen Seiten den guten Rat: „Vergiss Deinen Schmerz so schnell wie möglich!“. Dazu gehörte auch, nicht darüber zu reden. Wenn ich heute mit solchen Frauen ins Gespräch komme, erfahre ich aber oft, dass der Schmerz nicht vergessen ist und die unverarbeitete Trauer sich immer wieder meldet.
Heute weiss man: Trauer und Schmerz können nicht zur Seite geschoben werden, sie müssen ihren Platz bekommen. Abschied nehmen heisst, sich hinwenden zu dem, wovon man sich verabschiedet. Aus meinen Erfahrungen als betreuende Hebamme habe ich gelernt, dass es für viele Eltern wichtig war, ihr Sternenkind anzuschauen und zu berühren, auch wenn es noch sehr klein war. Anstatt es sofort zu entfernen, bettete ich es in ein Körbchen.
Ein Kind, das nach der 24. Schwangerschaftswoche oder mit mehr als 500 Gramm stirbt, muss bestattet werden. Damit ist es auch möglich, sich zu verabschieden und später immer wieder das Grab zu besuchen, um Raum für die Trauer zu haben. Was aber geschieht mit den Kindern unter dieser sogenannten Bestattungsgrenze? Die Situation ist nicht geregelt, und Eltern sind oft nicht in der Lage, sich mit manchmal kostenintensiven Bestattungsalternativen zu befassen. So landet das Sternenkind im Pathologieabfall für humane Teile. Was dabei verloren geht, wird den Eltern oft erst eine lange Zeit später bewusst.
Dass der achtsame Umgang mit diesen kleinen menschlichen Wesen so wichtig ist, erfuhr ich auch, als ich selber zweimal Spätaborte erlebte. Erst da wurde mir bewusst, dass ein geeigneter Bestattungsort für Sternenkinder in Liechtenstein fehlte. Im Gespräch mit anderen betroffenen Müttern und Christoph Jochum von schwanger.li wurde klar, dass es vielen Eltern ähnlich erging. Deshalb haben wir den Verein Sternenkinder in Liechtenstein gegründet. Unser Ziel ist es, ein Gemeinschaftsgrab für alle während der Schwangerschaft verstorbenen Kinder anzubieten, unabhängig von der Bestattungsgrenze. Zweimal jährlich wird eine Bestattung der Sternenkinder organisiert und einmal im Jahr findet eine Gedenkfeier für alle statt. Dieses Angebot ist kostenfrei und an kein Glaubensbekenntnis gebunden. Dass wir nichts Neues erfinden, zeigt ein Blick ins benachbarte Ausland, in Rankweil gibt es beispielsweise Bestattungen von Sternenkindern schon seit über 15 Jahren.
Wir sind mit unserem Anliegen überall auf offene Ohren gestossen. Die Gemeinde Vaduz stellte uns ein freies Grabfeld bei den Kindergräbern zur Verfügung, die Sophie von Liechtenstein Stiftung finanzierte die Gestaltung des Gemeinschaftsgrabes, die Spitäler in der Region sind bereit, mit uns zusammenzuarbeiten und wir kooperieren mit den Seelsorgern der Religionsgemeinschaften. So können seit 2016 jedes Jahr zwischen vier und zehn Sternenkinder im Gemeinschaftsgrab für Sternenkinder bestattet werden.
Mama! Budi! Es ist drei Uhr morgens. Mein Dreijähriger holt mich aus einem ohnehin traumlosen Schlaf. Aufstehen, ins Kinderzimmer gehen, Thermosflasche öffnen, Wasser in den Budi giessen, Sauger auf...
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